Zur Geschichte der alten Schmiede

Was macht die Littdorfer Schmiede so Interessant und erhaltenswert?

Im Jahr 1868 kauft laut einem Eintrag ins Flurbuch von Littdorf, Carl Gottfried Thate das Flurstück Nr. 13 zum Neubau einer Schmiede. Zu dieser Zeit gab es aber schon mindestens eine Schmiede in Littdorf (Schmiedemeister Bruno Münch).

Carl Gottfried Thate hatte aber etwas Besonderes vor, er errichtete eine Achsenschmiede zur Produktion von Wagenachsen für landwirtschaftliche Wagen.

Wenn wir uns überlegen, dass es zu dieser Zeit noch keine Elektroenergie in Littdorf gab, so müssen wir uns fragen womit die zur Achsenproduktion notwendigen Maschinen angetrieben wurden?

Nachweislich gab es eine Dampfmaschine hinter der Schmiede. Der Brunnen für das notwendige Wasser ist heute noch vorhanden. Zur Dampfmaschine gehörte ein etwa 30 Meter hoher Schornstein, welcher aber etwa 1920 wieder abgetragen wurde. Reste der Steine des Schornsteines sind heute noch überall im Grundstück zu sehen.

Der Transport von Eisen und Kohle erfolgte mit Pferd und Wagen von Roßwein nach Littdorf. Bald musste aber die Achsen Produktion aufgegeben werden. Heute würde man sagen die Infrastruktur stimmte nicht.

Der Nachkommen der Familie Thate, nämlich Robert Seltner, richtete um die Jahrhundertwende eine Dorfschmiede mit Hufbeschlag ein.

Die Achsenproduktion kam zu dieser Zeit nach Roßwein. Hier errichtete Fischer und Fuchs die erste Achsenschmiede. Später gründet Carl Wolf die Schmiedewerke.

Die heute noch fast im Original erhaltene Schmiede, mit ihrer Transmission angetriebenen Maschinen, bringt also auch ein Stück Industriegeschichte ein.

Im Jahr 1938 übernimmt Fritz Seltner die Schmiede und führt diese bis 1962. Sein Sohn Karl Seltner auch gelernter Schmied, hat das Schmiedehandwerk als solches nicht fortgesetzt.

Begriffserklärung:

 

Die Transmissionist ein historisches Riemengetriebeund gehört zu den Zugmitteltrieben. Typischerweise wurden Transmissionen in der frühen Industrialisierungeingesetzt, die Wurzeln der Konstruktion reichen in die Antike.

Erhaltene Transmissionsanlagen sind heute als Industriedenkmalanzusehen und erhaltenswerte Dokumente der Industriegeschichte.

 

Ortsnamenformen:

1333 : Leitdorph

, 1350 : Leitdorf

, 1378 : Leytdorf (RDMM 320)

, 1410 : Leytorf

, 1506 : Littorff

, 1554 : Littdorf ,

 

 

Der Heimatverein Niederstiegis e.V. ist im Juni 2008 gegründet wurden.

Wir sind 17 Mitgliedern die sich regelmäßig, von März bis November, Mittwochs zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr treffen.

Ziel des Heimatvereins ist die Aufarbeitung d. Ortsgeschichte.

 

Wir werden zur Zeit gefördert von

Bestandteile der Förderung

Trockenlegung der kompletten Außenwände •

Komplettsanierung der Außenfassade im Erdgeschoss durch traditionelle Baustoffe im Putzgrund (Rezeptur nach alten Zuschlagstoffen),

Einschließlich Farbgebung • Erhaltung des Fachwerkes im Obergeschoss •

Sicherung und Erhalt der vorhandenen Naturschieferverkleidung auf der Westseite •

Neubau und Erhalt von Fenster und Türen in ihrem jetzigen Erscheinungsbild, mit der Fenster und Türeinfassung aus Naturstein • Erhalt der Außentoilette in seiner jetzigen Form